2010•030 - T E X T: Entscheidungsgewalt über mich von hoher Bedeutung ist. An dieser Stelle sollte die Bezirksregierung auch noch einmal Erwähnung finden, die wahrscheinlich mit dem Gedanken „ Wir müssen zum Mausoleum“ die Lehrpläne überfüllte und so die für die tiefgründige Bearbeitung der Themen erforderliche Zeit den Lehrkörpern vorenthielt. Das ist in etwa so, wie wenn man an einem heißen Sommertag die Zehen ins Wasser hält, aber nicht die zeit findet um einmal komplett einzutauchen. Um noch einmal die Inkompetenz der Masse hervorzuheben möchte ich anführen, dass die Lehrkraft, die sich einem hohen Maß an öffentlicher, aber auch schülerschaftsinterner Kritik ausgesetzt sieht, mir persönlich das nützlichste für eine sinnvolle Lebensgestaltung beigebracht hat. Alles in allem aber haben wir am Gymnasium Dionysianum eine gute Bildung genießen dürfen und ich kann mit stolz von mir sagen, die Zeit an dieser Schule genossen zu haben. Des Weiteren denke ich, dass hier die Grundsteinlegung für eine erfolgreiche Zukunft erfolgt ist. Abschließend möchte ich mich bei allen mir wohlgesonnenen Lehrkräften bedanken, die mich durch eine prägende Phrase begleitet haben. Für uns als Jahrgang hoffe ich, dass wir uns stetig auf das Licht am Ende des Tunnels und nicht auf den Tunnel am Ende des Lichts zu bewegen. Abiturrede der Schülersprecherin Wiebke Werning – Jgst. 10 Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Gäste, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, nun ist es soweit, heute seid ihr diejenigen, die ihr Abiturzeugnis entgegen nehmen dürfen. Und dies in einem doppelt besonderem Jahr, natürlich, euer Abiturjahr und das große Jubiläumsjahr des Dionysianum. Die letzten neun Jahre hat das Dio euren Alltag bestimmt und so manches Mal war die Kommunikation untereinander wichtiger als der vermeintlich nie wieder zu gebrauchende Schulstoff. Eine russische Kinderpsychologin berichtete in einer Zeitschrift über ihre Schulzeit: „Das Lernen während der Sowjetzeit, das zwar ideologiebefrachtet war, hat auch Vorteile mit sich gebracht, denn wir erzielten eine gründliche Allgemeinbildung. Und dieses Prinzip tat seine Wirkung.“ Sie veranschaulicht dies an einem Beispiel: „Ich verstand in meiner Schulzeit Physik überhaupt nicht, ich litt sehr darunter und guckte immer bei meinem Nachbarn ab. Später hatte ich natürlich mit Physik nie wieder etwas zu tun. Doch vor ein paar Jahren arbeitete ich an der Übersetzung einer britischen Enzyklopädie. Mir wurde der Teil über Physik, Chemie und Biologie zugeteilt- alles Bereiche, die mir wenig vertraut waren- Aber während ich übersetzte fiel mir plötzlich auf, dass ich alles verstand, was dort stand. Ich wusste es zu übersetzen und verstand den Sinn. Sehen Sie, das war übrig geblieben nachdem ich alles vergessen hatte. Wirkliche Bildung ist das, was übrig
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