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  2012•040 - T E X T:

dem Titel Schulkummer in einer kongenialen Übersetzung von Eveline Passet auch in Deutschland erschien, beschreibt Pennac, wie er von einem cancre zu einem höchst erfolgreichen und geschätzten Lehrer wurde. Doch was macht einen guten Lehrer aus? Nach 13 Jahren Erfahrung mit Schule habt Ihr, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, Euch vermutlich längst eine Meinung zu dieser Frage gebildet. Pennac führt seinen Erfolg als Lehrer jedenfalls gerade darauf zurück, dass er in seiner Schulzeit sehr lange ein cancre war, er also von der Grunderfahrung der eigenen Betroffenheit profitierte. Was genau jedoch versteht man im Französischen unter einem cancre?

In einer Vorbemerkung zur deutschen Ausgabe beglückwünscht Pennac seine Übersetzerin dazu, den Begriff „cancre“ im Deutschen beibehalten zu haben. Das seit dem 14. Jahrhundert in Frankreich belegte Wort habe zunächst nur „Krebs“ und „Krabbe“ bedeutet, seit dem 17. Jahrhundert jedoch auch den Schüler bezeichnet, der die Schule nicht schafft. Und so sei der cancre „...ein Kind, das aus verschiedenerlei Gründen die Schule nicht geradlinig durchläuft, sondern – wie der Krebs – sich immer wieder seitwärts bewegt und äußerst langsam vorankommt. Dabei ist der Cancre nicht einfach ein schlechter Schüler, sondern ein Kind, das vom Cancre-Sein befallen ist wie von einer Krankheit – was noch einmal auf die Etymologie verweist, geht cancre doch zurück auf das lateinische cancer, „Krebs“ im Sinne von ‚bösartiger Geschwulst’.“ Und angesichts dieses Befundes gelangt Pennac zu der Schlussfolgerung, dass es Aufgabe des Lehrers sei, den Betroffenen zu heilen, um eine Wucherung der Geschwulst und damit den sozialen Tod des cancre zu verhindern.

Angesichts dieser einerseits recht dramatisch, andererseits sehr idealistisch anmutenden Aussage möchte man vermuten, dass Pennac den Lehrern die Aufgabe aufbürden möchte, nicht nur zu unterrichten, sondern auch noch diverse über das Fachliche weit hinausgehende, durch unglückliche persönlich-familiäre Umstände oder die Gesellschaft verursachte Probleme zu lösen. Dies ist jedoch eindeutig nicht der Fall. Vielmehr ist auch Pennac der Meinung, dass dafür „eine ausreichende Zahl von Aufsichtskräften, Erziehern, Sozialarbeitern, Psychologen, kurz, diverse Spezialisten“ einzustellen seien. Gleichwohl ist er – und wie mir scheint völlig zu Recht – der Meinung, dass die Lehrer auf die komplexe Vielfalt ihrer Aufgaben pädagogisch besser vorzubereiten seien. Da Chagrin d’école keine wissenschaftliche Abhandlung über Schule und Lehrerausbildung ist, finden sich bei Pennac keine konkreten Hinweise darauf, wie dies zu bewerkstelligen sei. Gleichwohl streut er in sein Buch Betrachtungen über den idealen Lehrer ein, die das, worauf es in diesem anspruchsvollen und schönen Beruf ankommt, mindestens so gut beschreiben wie die gelehrten Abhandlungen so mancher akademisch geadelter Autoritäten der universitären Lehrerausbildung.

Besonders geprägt haben Pennac drei Lehrer, die er am Ende seiner Schulzeit erlebt hat: sein Mathematiklehrer, Monsieur Bal, die Geschichtslehrerin Mlle Gi und der Philosophielehrer Monsieur S. Pennac beschreibt den Mathelehrer Monsieur Bal als einen Menschen, der „durchdrungen

  2012•040 - F A C T S:

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