2015•166 - T E X T: Auf den Spuren der Vorfahren – Anmerkungen zum historischen Schularchiv Das Ehepaar Reingenheim (3.u.4. v.l.) nach dem Besuch im Rathaus. Ronaldo Reingenheim (71 Jahre) und seine Frau aus Sao Paulo in Brasilien besuchen derzeit verschiedene Orte im Umkreis von Rheine, um den Spuren der Familie Reingenheim zu folgen und einen Stammbaum dieser zu erstellen. Sie machten am Mittwoch Station in der Stadt Rheine, wo Ronaldo Reingenheims Großvater Jacob und sein Vater Willy geboren wurden. Der Kontakt nach Rheine wurde durch Zufall über das Internet mit dem Ehepaar Althoff aufgenommen, das den Besuch der Reingenheims mitorganisierte und unterstützte. In Rheine wurde zuerst der Jüdische Friedhof Rodder Damm begangen, auf dem man sich die Bestattung Familienangehöriger erhoffte. Danach besuchte das Ehepaar zusammen mit den Althoffs und Hartmut Klein das Rathaus, wo sie vom stellvertretenden Bürgermeister Karl-Heinz Brauer, Thorben Winter (Fachbereichsleiter Kultur, Bildung und Sport) und Oliver Meer (Schulleiter des Gymnasiums Dionysianum) empfangen wurden. Hier berichtete Ronaldo Reingenheim von den Ereignissen seiner Familie, die er bereits in Erfahrung bringen konnte. Demnach wurden sein Großvater 1864 und sein Vater 1902 in Rheine geboren. Letzterer besuchte von 1912 bis 1918 das Gymnasium Dionysianum in Rheine. In den frühen 20er Jahren zog die Familie nach Münster und betrieb dort auf dem Prinzipalmarkt ein Lederwarengeschäft, bevor sie 1937 nach Brasilien auswanderten. Ronaldo Reingenheim erzählte, dass Deutsch seine erste Sprache war und diese ihm von seinen Eltern beigebracht wurde. Im weiteren Verlauf des Tages standen noch der Besuch beim Gymnasium Dionysianum, wo Zeugnisse und Schülerverzeichnisse von Familienangehörigen im Archiv gefunden wurden, und ein Besuch in Hopsten auf dem Programm. Eine Verbindung zu Hopsten besteht, da sein Ur-Großvater Michael Reingenheim dort lebte und seine Hochzeit im katholischen Kirchenbuch in Ibbenbüren dokumentiert wurde. Ohne die Erhaltung und Sicherung des historischen Archivs des Dionysianum wäre die Spurensuche Herrn Reingenheims im Sande verlaufen. Nur wenige Gymnasien haben alle Akten, Zeugnisbücher und Schülerlisten seit Jahrhunderten aufbewahrt. Diesen historischen Schatz der Stadt Rheine, des Gymnasium Dionysianum müssen wir gemeinsam erhalten. Im Rahmen der Aufbereitung der historischen Bibliothek wollen wir auch die Situation des Archivs verbessern. Oliver Meer 13.09.2014
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