2016•098 - T E X T:
Rampe hinaufbewegen, bis wir am Ufer des
künstlichen Sees standen. Der Weg um
den Speichersee herum am Biotop vorbei
war auch nicht viel besser, denn der
Wind pfiff von allen Seiten, am unangenehmsten
aber von vorne. Als wir dann
endlich abgekämpft an der Raststation
ankamen, ließen sich alle erst einmal
erschöpft in den Sand fallen. Viel zu
schnell fuhren wir dann weiter zum
Moormuseum in Groß-Hesepe, kamen
zwischendurch an einer Fabrik von Coppenrath
& Wiese vorbei, wo wir den
herausströmenden Keksduft genießen
konnten, und waren im Moormuseum
froh, nicht mehr auf unseren Fahrradsätteln
sitzen zu müssen. Doch nach zwei
Stunden Laufen durch das Museum taten
unsere Füße uns schließlich auch ganz
schön weh… Das Museum selber war
interessant, denn wir erfuhren viel über
das Moor, seine verschiedenen Arten
und verborgenen Schätze, z.B. Moorleichen.
Das Highlight für die Mädchen waren
allerdings die 11 kleinen Ferkel, die
die Sau geworfen hatte – 11 kleine süße
Bunte Bentheimer! Der Hof auf dem Gelände
des Moormuseums darf als „Arche-
Hof“ bezeichnet werden, denn es werden
dort fünf alte, eigentlich ausgestorbene
Tierarten wieder gezüchtet, nämlich bestimmte
Arten von Schweinen, Hühnern,
Schafen, Gänsen und neuerdings Kaninchen.
Die größte Überraschung für uns
war aber die Fahrt mit der Bimmelbahn
über das gesamte Gelände des Museums.
Wir stoppten dann, um uns den riesigen
Pflug namens Mammut anzusehen, der
früher, gezogen von Lokomobilen, über
die Torffelder fuhr. Zum Schluss schauten
wir uns noch einen alten Werbefilm zum
Torfabbau an, bei dem ein Teil von uns
aber einfach eingeschlafen ist. Nach der
Führung konnten wir uns in Gruppen alles
noch einmal ansehen und gleichzeitig
eine Pause machen.
Von dort aus ging die Fahrt dann am Kanal
entlang zur Jugendherberge in Meppen,
wo wir zu Abend gegessen haben. Zu
essen gab es Frühlingsrollen und Reis mit
Gulasch. Dort kam Jan auch wieder dazu,
der einfach ganz allein den Weg dorthin
geschafft hatte. Danach gingen wir ausgiebig
duschen und bereiteten uns auf
die Abendveranstaltung vor.
Gegen 19.30 Uhr hatten wir eine Nachtführung
in Meppen mit dem Waschweib
Fina, die uns schon in der Innenstadt erwartete.
Sie erzählte uns viele Geschichten
aus dem Jahr 1820 und zeigt uns alte
Häuser und ihre Geschichte dazu. An einem
alten Brunnen gab Fina uns Buchweizen
zum Probieren und erzählte uns
die Geschichte von den jungen, heiratsfähigen
Männern und den Buchweizenpfannkuchen
mit Speckstücken darin, je
größer die Zahl des Specks, desto mehr
Chancen hatte man als Schwiegersohn
angenommen zu werden – das galt aber
nur für eine gerade Anzahl, bei einer ungeraden
Zahl von Speckstücken war der
Heiratskandidat nicht willkommen. Weiter
erfuhren wir, woher die Redensarten
„etwas auf dem Kasten haben“, „einen
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