2017•125 - T E X T: ANFANG DER HUMANISTISCHEN BILDUNG Staates“ (bes. S. 416, vgl. S. 468 u.a.) als „geschlossene Kampfgemeinschaft“ (S. 415), der die Rasse in den Mittelpunkt stellt (S. 446). Das Ziel sei der „Grundgedanke einer allgemeinen völkischen Weltvorstellung“ (S. 424 gesp.). Das Ziel Humboldts auf „Nationalerziehung“ wird auf „Nationalstolz“ (z. B. S. 473) verengt. Gleichzeitig erfährt das Bildungsziel des NS-Regimes eine Erweiterung: Das propagierte Bildungsziel musste sich auf alle Schulformen ausdehnen, von der Volksschule über die weiterbildende Schule bis in die Soldatenzeit: Das Heer wird zur höchsten und letzten Schule: „In dieser Schule soll der Knabe zum Mann gewandelt werden; und in dieser Schule soll er nicht nur gehorchen lernen, sondern dadurch auch die Voraussetzung zum späteren Befehlen erwerben“ (S. 459). Das Militär wird zur Lebensschule und Perversion „humanistischer“ Bildung, wie die folgende Karikatur9 mit der Unterschrift „Was ihr jetzt lernt, könnt ihr später immer wieder gebrauchen“ zeigt. Die unterrichtliche Umsetzung ist in den Jahresberichten des Gymnasiums Dionysianum dieser Zeitepoche nachzulesen. Was der junge Mensch fürs Leben gelernt hat (Seneca: „… vitae discimus“), haben Holocaust und der Zweite Weltkrieg gezeigt. 2015 Und wieder ein Jahrhundert weiter. 1815 waren die Bildungsziele „religiöse Erziehung“ und „Nationalerziehung“, 1915 zeigten sie sich in der Zuspitzung als Gottgläubigkeit in der Verbindung zur Kaisertreue mit deutsch-nationalen, teils sogar chauvinistischen Zügen. Die „Pervertierung“ erfuhr der humanistische Bildungsgedanke durch die NS-Ideologie, wie im letzten Abschnitt beschrieben. Und jetzt nach 200 Jahren die Frage: Was ist aus der Humboldtschen Bildungsidee nach 200 Jahren geblieben? Ich führte darüber am 1. Dezember 2015 ein Interview mit dem Schulleiter des Gymnasiums Dionysianum, Oberstudiendirektor Oliver Meer, und seinem Stellvertreter, Studiendirektor Johannes Juling. „Was ihr jetzt lernt, könnt ihr später immer wieder gebrauchen“ 9Kurt Halbritter, a. a. O. (o. S.) 10Hugo Friedrich (1904 - 1978) war ein deutscher Romanist. Neben seiner Forschung zur klassischen französischen Literatur gilt seine Strukturanalyse der modernen Lyrik als Meilenstein. Als hervorragender Rhetoriker begeisterte er seine Auditorien in Vorlesungen durch gleichermaßen ausgefeilte wie verständliche Formulierungen selbst komplizierter Sachverhalte (nach Wikipedia).
2017•125 - F A C T S: •ANFANG••Abschnitt••Auditorien• •BILDUNG Staates“••Befehlen••Bildung, wie••Bildungsidee nach••Bildungsziel• •Bildungsziele• •Dezember••Dionysianum••Dionysianum dieser• •Erweiterung••Erziehung“ und• •Forschung zur••Frage••Friedrich• •Gymnasiums• •HUMANISTISCHEN••Halbritter••Humboldtschen• •Interview• •Jahren••Jahrhundert••Johannes••Juling. „Was• •Kampfgemeinschaft“••Karikatur9••Knabe• •Leben••Lebensschule••Lyrik• •Meilenstein••Mensch••Militär••Mittelpunkt stellt• •NS-Ideologie, wie••Neben• •Oberstudiendirektor Oliver• •Rasse••Romanist• •S. 415)••S.) 10Hugo••Schule••Schule bis••Schulleiter••Seneca••Soldatenzeit• •Stellvertreter, Studiendirektor••Strukturanalyse• •Umsetzung••Unterschrift „Was• •Verbindung••Volksschule über••Voraussetzung••Vorlesungen• •Was ist••Weltkrieg••Wikipedia)• •Zeitepoche••Ziel Humboldts••Zuspitzung••Zweite••Zügen•