2017•171 - T E X T:
Auf den Hahn folgt der Hengst
Werner Schmidt komplettiert seine „Emmil“-Reihe mit dem dritten und vermutlich letzten Band
Von Strootmanns
Heini und Krankenhuus Georg,
Oalteepen Marie und
Wollfs Else, von original
Hopstener Tricks zum Steuern
sparen und den Schwierigkeiten
des Vaterwerdens
erzählt Werner Schmidt im
dritten und vermutlich letzten
Band seiner „Emmil“-Reihe.
„Dee Hengst, he sülfs
kommt up Besuch, Emmil“
lautet der Titel des 170 Seiten
starken Buches mit weiteren
„kernigen Geschichten aus
dem Land Pumpernickel“,
das jetzt in der Westfälischen
Reihe erschienen ist.
„Ich hatte ja im ersten Anlauf
600 Seiten geschrieben“,
sagt der gebürtige Hopstener,
der heute in Köln und München
zu Hause ist. Viel zu viel
für ein Buch. Also teilte er
seine Geschichten auf und es
kam zwischendurch immer
wieder etwas dazu.
Auf „Emmil, lass den Gaul
ma puupen!“ folgte „Wo
nimmt dee Haan bloss dee
Kraft her, Emmil?“ und nun
eben Teil drei. Darin habe er
aber keineswegs die weniger
unterhaltsamen Reste verwertet.
„Stories zum Lachen
habe ich in allen Büchern
untergebracht“, sagt Werner
Schmidt.
Auch diesmal verspricht er
70 neue, alte Anekdoten zum
Schmunzeln bis Kaputtlachen.
Und die sind gut verteilt,
denn der Anspruch des
Autors an sein eigenes Werk
ist, dass es an allen Stellen
spannend ist. „Ich kann nicht
die ganzen guten Dönekes
am Anfang raushauen“, sagt
er.
Wichtig ist ihm bei all seinen
Geschichten, die durch
ihre plattdeutschen Anteile
eine besondere Sympathie
gewinnen, dass sie aus dem
Leben gegriffen sind. Aus
dem Leben, wie es früher
war.
Handfest, erdig, ein bisschen
launisch hier und da.
Nicht nur in Hopsten, sondern
in allen ländlichen Gemeinden
des Münsterlandes.
Nicht alle Anekdoten hat der
Autor selbst erlebt, viele wurden
ihm auch erzählt.
Wie etwa die von Oalteepen
Marie, die vorsichtshalber
die dritten Zähne ihres
Bruders, des Öhms auf dem
heimischen Hof, in ihrer
Handtasche mitführte, damit
selbiger in ihrer Abwesenheit
nicht die Speisekammer
plünderte. „Der plattdüütsch-
denkende Mensch erzählt
gerne in Bildern“,
schreibt Werner Schmidt im
Vorwort seinen finalen „Emmil“-
Bandes. „Sie stammen
immer aus seiner Erlebniswelt.“
Aus seinen ersten beiden
Büchern hat der Autor inzwischen
in der ganzen Region
gelesen, unter anderem in
Rheine, Emsdetten, Ibbenbüren
und Münster. Meist wird
er von den Heimatvereinen
angefragt.
Kommen seine Geschichten
besser auf dem Land oder
in den Städten an? Die Frage
kann Schmidt nicht so recht
beantworten. Sehr unterschiedlich
seien wohl Nachmittagslesungen
mit Kaffee
und Kuchen und Abendlesungen,
bei denen auch andere
Getränke gereicht werden.
Bier hebe durchaus die
Laune, während die Stimmung
nachmittags meist etwas
weniger ausgelassen sei,
verrät er.
„Dee Hengst, he sülfs
kommt up Besuch, Emmil“
ist ab sofort zum Preis von
12,90 Euro im Buchhandel
erhältlich.
Die Trilogie ist fertig: In „Dee Hengst, he sülfs kommt up Besuch,
Emmil“ erzählt Werner Schmidt zum dritten Mal kernige
Geschichten aus dem Land Pumpernickel.
MV vom 13.12.16
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