2018•121 - T E X T: gewaltigen Klangwogen seiner großartigen Improvisationen erschauerten Tausende! Er war ein begnadeter und genialer Orgelvirtuose, ein wahrhaft ‚königlicher‘ Meister der ‚Königin der Instrumente‘!“ Auch seine Orchesterarbeit, vornehmlich mit dem Vestischen Sinfonieorchester Recklinghausen, zusammen mit dem Chor und dem Schulchor des Dionysianums, sollen hier nicht detailliert wiedergegeben werden. Dieses ist nachzulesen im ausführlichen Artikel über Otto Dunkelberg in der Zeitschrift „Rheine – Gestern Heute Morgen“ im 1. Heft des Jahres 2018. Abb. 04: Otto Dunkelberg bei der Arbeit mit einem Orchester Versuch einer Würdigung In den nur vier Jahren seines Wirkens in Rheine vom Mai 1949 bis zum Juni 1953 hat Otto Dunkelberg für den Wiederaufbau des Musiklebens in Rheine besonders in drei Bereichen entscheidende Impulse gesetzt: Zum Ersten war er als Musiklehrer am Gymnasium Dionysianum sehr bemüht, auch außerhalb von Schule und Unterrichtszeit etwas für das Musikleben an „seiner“ Schule zu erreichen. Neben der Organisation des Fachunterrichts, für den in der Nachkriegszeit anfänglich neben dem Unterrichtsraum einfachste Lernund Lehrmittel fehlten, erreichte er den Wiederaufbau eines leistungsfähigen Schulchores, die Neugründung einer hervorragenden „Schola gregoriana“ sowie die Entwicklung eines schulischen Kammerorchesters. Mit diesen Klangkörpern bereicherte er als Dirigent, Begleiter am Flügel sowie als ausgezeichneter Orgelsolist manche schulische, aber auch außerschulische Veranstaltungen. Zum Zweiten hat er als Organist vor allem in den Konzerten an der Aula-Orgel vielen (besonders jugendlichen) Zuhörern seine Musik an dieser „Königin der Instrumente“ nähergebracht. Die Breite des von ihm gepflegten Repertoires war damals für das Rheiner Musikleben neu. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang sein überragendes Improvisationsvermögen, das er in jedem Orgelkonzert, aber auch oft bei kirchenmusikalischen Veranstaltungen bewiesen hatte. Über Dunkelbergs Abschiedskonzert schrieb die MV vom 2. September 1953: „Otto Dunkelberg ist einer der großen unter den Improvisatoren. Seine genialen Schöpfungen tasten sich von Klang zu Klang vor in unerforschte Höhen, dringen in jedem Augenblick in Neuland ein, in Gegenden, die sowohl für unser kontrollierbares Denken wie auch für unsere Gefühle unerreichbar wären. Sie beflügeln die Seele und tragen sie empor bis an die Grenzen des Transparenten.“ Auch die MZ vom selben Tag schloss sich dem Dank an den großen Orgelvirtuosen an: „Wir alle aber, die dabei sein durften, danken aus übervollem Herzen dem großen Meister für das Geschenk dieses Abends und für die zahlreichen großartigen Musikveranstaltungen, die wir unter seiner Leitung im Verlaufe der letzten Jahre erleben durften.“
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