2018•129 - T E X T: Trauma. Das darf nicht sein. Die Schulzeit muss sich ausschließlich an ihrem Beitrag zum Bildungsauftrag messen lassen und keinesfalls an unüberlegten Reformen oder gar intoleranten Ideologien einiger Politiker oder Inklusionstheoretiker. Diesen Bildungsauftrag möchte der VAD nach besten Kräften unterstützen und warnt gleichzeitig vor einer ähnlichen Entwicklung wie in Zusammenhang mit der G 8- Reform, die Schüler, Lehrer und Eltern nicht selten überfordert und parallel geplante Verbesserungen in kleinen Schritten aus Kapazitätsgründen verhindert hat. Gleichzeitig wird so aber auch die grundsätzliche Bedeutung schulischer Vereinigungen, seien es Fördervereine oder Ehemaligengemeinschaften, massiv hervorgehoben. Für den VAD gilt, dass sich im Laufe der Zeit Philosophie und Tätigkeitsbereiche verändert und ich denke insbesondere weiterentwickelt haben. So sieht der Verein seine Aufgabe keineswegs ausschließlich mehr darin, den ehemaligen Abiturienten einen adäquaten Rahmen für Begegnungen zu bieten, auch wenn es Begegnungen in der Interpretation unseres großen Stadtphilosophen Josef Pieper sind. Vielmehr möchte der VAD die Schule bei der Wahrnehmung ihrer vielfältigen Aufgaben materiell und ideell unterstützen und - so wie heute - auch immer wieder als Botschafter der Schule an die Öffentlichkeit treten. Dies entspricht unserem Verständnis reflektierender Traditionspflege, mit der wir einerseits unabhängig vom Zeitgeist die Schule bei der originären Aufgabenwahrnehmung von Bildung und Erziehung unterstützen und andererseits unserer Funktion als Bindeglied zwischen Dionysianum und Ehemaligen gerecht werden wollen. Ein Jubilar sollte nicht nur berechtigten Stolz ob seines Alters bekunden, sondern auch stets Zwischenbilanz ziehen und perspektivisch nach vorne schauen. Das bedeutet für den VAD 90-jährige Geschichte und damit Bewahrung und Fortführung von Tradition einerseits und Aufgeschlossenheit und Initiative gegenüber dem gesellschaftlichen Wandel andererseits. Und dabei spielt auch das Wertesystem eine fundamentale Rolle. Die Werte, wie sie der VAD dem Dionysianum u.a. anhand der Kunstobjekte des Guy Charlier symbolisch übergeben hat, sind dabei nicht in Frage zu stellen, aber m.E. mit Blick auf den gesellschaftlichen Wandel immer wieder neu zu gewichten. So verwaltet der VAD gewissermaßen treuhänderisch den unermesslichen Beziehungswert, den die VAD-Mitglieder durch ihre bisweilen auch exponierten Positionen national und international in Wirtschaft, Wissenschaft und Kirche verkörpern und der VAD-Gemeinschaft zur Verfügung stellen, und nicht nur im Rahmen des Forum Dionysianum. Auf Basis eines Menschen- und Weltbildes, das geprägt ist a priori von Respekt und Wertschätzung und ethischen Idealen, versuchen wir, Freiheit getragen von Verantwortung, Individualität gepaart mit Solidarität, Weltoffenheit unabhängig der Herkunft, aber mit Haltung, als Leitbild zu fordern, zu fördern und zu leben.
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