2018•075 - T E X T: Teurer Investitionsstau am Dionysianum So stellt sich Architekt Christoph Achterkamp die äußere Erscheinung des „Selbstlernzentrums“ vor, zu dem das frühere Sprachlabor am Gymnasiums Dionysianum umgebaut werden soll. Am Gymnasium Dionysianum gibt es einen Investitionsstau. Es fehlen Räume, in denen Schüler und Lehrer abseits der stark frequentierten Schulbibliothek lernen und arbeiten können. Die Schulmensa platzt aus allen Nähten. Der Altbau ist nicht barrierefrei zugänglich. Und bei der zum Gebäudeensemble gehörende Petrikirche leidet die Gebäudesubstanz darunter, dass der Bau nur unregelmäßig geheizt wird. Insofern beschäftigte sich der Bauausschuss gestern Abend mit einer ganzen Reihe von Baumaßnahmen, für die der Mesumer Architekt Christoph Achterkamp im Auftrag der Stadt die Pläne entworfen hatte. Was zuvor die Verwaltung und dann auch die Politiker erschrecken ließ, waren die Summen, die die Umbauten an dem denkmalgeschützten und Anfang des Jahrtausends vom Stararchitekten Josef Paul Kleihues durch Erweiterungsbauten ergänzten Ensemble voraussichtlich verschlingen werden. Allein für den Umbau der Gymnasialkirche in eine Mensa oder einen Veranstaltungsraum ermittelte der Vorentwurf die Summe von 1,25 Millionen Euro. Insofern schlug die Verwaltung dem Bauausschuss in ihrer Beschlussvorlage zu, zunächst die Umnutzung des Gebäudeteils mit dem früheren Sprachlabor weiter planerisch zu bearbeiten und auch baulich umzusetzen. Aber auch hier schluckte so manches Ausschussmitglied angesichts der Kosten von 960.000 Euro. „Geht es nicht auch einen Punkt kleiner?“, fragte etwa CDU-Ratsherr Manfred Konietzko. Hier bekam er aber die klare Auskunft vom Architekten. „Wir arbeiten im Bereich eines Denkmals“, sagte Achterkamp und sprach von Volumina, die vorgegeben seien. „Man kann nicht sagen, da machen wir etwas kleiner oder kürzer“, betonte er. Hierbei pflichtete ihm Rainer Ortel von der UWG bei: „Schon den Kleihues-Bau gab es nicht zu Aldipreisen. Wenn man in der Architektursprache bleiben will, muss man dem Rechnung tragen, und es wird teurer als bei anderen Schulbauten. Am Ende der Aussprache stimmte der Ausschuss dem Beschlussvorschlag einstimmig zu. Demnach wird am „Selbstlernzentrum“ im alten Sprachlabor unmittelbar weitergearbeitet. Die Maßnahmen Mensaerweiterung (87.000 Euro), Temperierung der Petrikirche (766.000 Euro) und die barrierefreie Erschließung des Altbaus durch eine Aufzugsanlage (787.000 Euro) wurden zur Kenntnis genommen. Das Millionenprojekt Petrikirche soll zunächst nicht weiterverfolgt werden.
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